Vereinsgeschichte Bergkameraden Konolfingen

Der Text der ersten Bergpredigt auf Aebersold, Vorläuferin der heutigen Bergpredigt auf Ringgis.

Erste Bergpredigt

Jubiläumsbericht 50 Jahre Bärgkamerade Chonolfinge 1949-1999

Vor mir liegt der Jubiläumsbericht 1974.
Mir scheinen die Jahre werden immer kürzer oder gehen schneller an uns vorbei, denn schon wieder ist ein Bericht über das 50-jährige Bestehen unseres Vereins fällig .
Es gibt viel zu berichten von den vergangenen Jahren, unter anderem ging es um den Erwerb des "Spychers'. Die Beschlüsse von damals scheinen sich gelohnt zu haben. Der Spycher ist heute innen und aussen viel schöner als je zuvor.

1949 wurde der Verein Bärgkamerade gegründet. Die meisten Gründungsmitglieder waren ehemalige Mitglieder der Naturfreunde Konolfingen, welche sich mit vielem, was in den Nachkriegsjahren innerhalb der  Naturfreunde lief, nicht mehr identifizieren konnten. Die Trennung führte zum Abschied von unserem Sennhüttli auf der Aeschlenalp. Tagelang waren wir unterwegs und suchten nach einem neuen geeigneten Objekt. Auf Winterseiten wurden wir fündig. Das ehemalige Chäshüttli der Familie Thierstein sollte für die nächsten 20 Jahre unsere Unterkunft werden. In all den Jahren hatte sich auf Aeschlenalp viel Gerümpel angesammelt, welcher in Säcken verpackt an die Strasse hinunter gezügelt werden musste. Von hier aus wurde er auf ein Fahrzeug von Baumeister Glauser verladen und über Aebersold nach Winterseiten transportiert. Im Chäshüttli musste zuerst ein Schlafraum und eine brauchbare Küche eingerichtet werden. Autos waren bei den Mitgliedern keine vorhanden, also nahm man den Drahtesel unter den Hintern. Am Samstag wurde noch durchwegs gearbeitet, so dass nur wenige Stunden für die "Hüttenarbeit“ übrig blieben. Aber die schönen und gemütlichen Stunden im inneren Stübli, wo gespielt und gesungen wurde oder Bibi mit seinen vielen Witzen die ganze Gesellschaft zu unterhalten vermochte, ist den älteren Mitgliedern noch in bester Erinnerung.

Glücklicherweise traten neue Wanderfreunde in unseren Verein ein. Familien mit Kindern, das gab wieder Leben in die Bude. So konnten wir die erlittenen Verluste ohne grosses Gejammer überbrücken.  Auch die Jungen wurden älter und gaben sich nicht zufrieden mit "Wanderungen". Bergsteigen, Klettern, Abseilen und Skitouren wurden gross geschrieben. Eine Wanderwoche für Jung und Alt im Engadin war die Krönung unserer Tätigkeit. Skitouren- und Wanderwochen der jüngeren Generation wurden durchgeführt, nicht immer bei schönem Wetter. Aber auch die ältere Generation griff zum Wanderstab. Wanderungen im Emmental, Oberland oder Entlebuch und Jura waren auf dem Programm.

Wie ein Blitz aus heiterem Himmel schlug im Herbst 1965 die Nachricht ein: Thiersteins benötigen das Chäshüttli selber, wir sollten so bald als möglich eine andere Behausung suchen. Als Notlösung bewohnten wir während 3 Jahren, d.h. ab 1. Dez. 1965- 1968 das Stöckli der Familie Däppen auf Aebersold. Aber auch diese Bleibe mussten wir verlassen, diesmal weil sich die ältere Generation der Familie Daeppen ins Stöckli zurückziehen wollte. In verdankenswerter Weise stellte uns Christian Buri, Konolfingen-Dorf für den Winter 1968/69 sein Ferienhaus im Oberthal (Hargarten) unentgeltlich zur Verfügung.

Wie weiter? - Guter Rat war teuer ! „Selber bauen“ lautete die Devise. Pläne wurden gezeichnet, Berechnungen erstellt. Zu teuer! Hoffnungsvoll beworben wir uns um das Schützenhaus Guntelsey -abgewiesen! Schützenhaus Münsingen – abgebrannt! Altes Turnerhüttli auf dem Sportplatz Konolfingen?
5. Januar 1970 : Anruf von Ernst Grossenbacher an den Präsidenten. In Oberdiessbach ist ein Pfrundspeicher feil. Er wird seitens der Gemeinde dem Meistbietenden zugeschlagen. Kaum ein Bergkamerad der nicht nach Oberdiessbach gepilgert wäre, um sich das „Ding“ anzuschauen und mit Messer und Ahle auf seinen Gesundheitszustand zu prüfen. Inzwischen hatten schon die ersten Sondierungen mit den Gebrüdern Kari und Ueli Thierstein betreffend Bauplatz stattgefunden.
Unser Anliegen fand gute Aufnahme, denn dem Gebot ihres Vaters sollte nachgelebt werden. Die beiden sicherten uns einen Platz auf Winterseiten zu. Erst jetzt durften wir zuversichtlich an den Erwerb des Spychers denken. - Es würde zu weit führen, hier alle Details dieser bewegten Zeit aufzuführen. Bei der Durchsicht der vorangegangenen Jahresberichte hat mich insbesondere die Spontaneität der Arbeitsleistung am Spycher fasziniert. Ein solches Objekt ist bald baufällig, wenn es nicht immer aufs neue instandgestellt wird. Glücklicherweise hatten wir dafür die nötigen Fachleute aller Richtungen und viele freiwillige Helfer zur Seite, welche sich mit viel Engagement und Enthusiasmus eingesetzt haben.

Unser Jubiläumsbericht wäre unvollständig, würden wir
nicht auch den verstorbenen Kameradinnen und Kameraden gedenken.

Bigler Ernst   Münsingen  1960
Moser Kläri  Mirchel  1974
Binz Walter  Konolfingen  1983
Moser Hans   Mirchel  1983
Friedli Fritz  Konolfingen  1985
Studer Hans  Bern   1985
Künzli Karl   Niederhünigen 1987
Künzli Idi  Niederhünigen 1987
Schlegel Gottfried Konolfingen  1990
Brechbühl Otto Stalden  1991
Oppliger Gottfried Stalden  1993
Engel Fritz  Konolfingen  1994
Jungen Albert Konolfingen  1996
Moser Peter  Dessigkofen  1997
Vogel Hans  Niederhünigen 1999

Oft scheinen die Verluste fast unerträglich. Aber der Tod macht eben auch bei den Bärgkameraden nicht halt. Das Leben muss weitergehen!

Der Berichterstatter:
Arnold Hunziker
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